Daumen hoch: Die Einbeziehung der Belegschaft und das Eingehen auf deren Wünschen ist sehr wichtig. Mitarbeiter, die gehört werden, fühlen sich wertgeschätzt und dem Betrieb zugehörig.
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Daumen hoch: Die Einbeziehung der Belegschaft und das Eingehen auf deren Wünschen ist sehr wichtig. Mitarbeiter, die gehört werden, fühlen sich wertgeschätzt und dem Betrieb zugehörig.

News vom 05.04.2023Ein Dutzend Tipps: Mitarbeiter gewinnen und binden

Ein zufriedenes Team ist innovativer und identifiziert sich mit seinem Betrieb

Aachen. Veränderungen wie demografischer und technologischer Wandel sowie Globalisierung führen zu einer abnehmenden Zahl von Erwerbspersonen in Deutschland, Ausbildungsplätze können nicht besetzt werden, Gesellen und Meister fehlen.

Unternehmenserfolg hängt wesentlich davon ab, ob ausreichend qualifizierte, aber auch motivierte und zufriedene Mitarbeiter langfristig gebunden werden können. Positiv gestimmte Mitarbeiter sind zudem innovativer und kreativ, sie identifizieren sich mit dem Unternehmen und dessen Zielen, zeigen höhere Arbeitsbereitschaft und Flexibilität. Der Krankenstand und die Fluktuation stehen ebenfalls in direkter Beziehung zur Mitarbeiterzufriedenheit.

Verschiedene Studien zeigen immer wieder ähnliche Beweggründe, warum Arbeitnehmer ihren Job wechseln, einen neuen Arbeitgeber suchen oder unzufrieden sind. Dazu gehören eine schlechte Bezahlung, mangelnde Anerkennung, fehlende Aufstiegschancen oder Entwicklungsmöglichkeiten sowie eine schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Hobby. Kennt man diese Beweggründe und insbesondere die der eigenen Mitarbeiter, kann man gezielt darauf eingehen und die Mitarbeiterbindung wesentlich erhöhen.

Sprechen Sie mich gerne an:
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Sabine Wessing

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 Die Marketingberaterin der Handwerkskammer Aachen, Sabine Wessing, gibt ein Dutzend Tipps: 

  • 1. Führen Sie professionell und wertschätzend.
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzen effiziente Strukturen, klare und realistische Ziele, offene Kommunikation und Chefs, die ihre Leitsätze selber leben. Führen Sie regelmäßige Mitarbeitergespräche und Teamsitzungen durch, fördern Sie die persönliche Entwicklung und Weiterbildung und machen Sie Zufriedenheitsbefragungen.
  • 2. Machen Sie Mitarbeitende zu Botschaftern Ihres Unternehmens.
    Belohnen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wenn sie in ihrem privaten Umfeld neue Kollegen werben. Sobald die Probezeit um ist, zahlen Sie ein „Kopfgeld“ aus. Fördern Sie positive Bewertungen auf Portalen wie Kununu oder bei Google.
  • 3. Binden Sie ältere Mitarbeitende länger an das Unternehmen.
    Gerade in körperlich anstrengenden Berufen sollten Sie Ältere entlasten – durch Technik oder jüngere Kollegen, die im Austausch von der Erfahrung und dem Wissen profitieren. Schaffen Sie flexible Arbeitszeitmodelle, zum Beispiel eine 4-Tage-Woche. Unterstützen sie Gesundheitsvorsorge und Prävention.
  • 4. Seien Sie sichtbar als attraktiver Arbeitgeber.
    Und zwar online wie offline: Präsentieren Sie sich auf allen Kanälen und machen Sie Ihr Interesse an Praktikanten, Azubis und Facharbeitskräften regional durchgängig und mit einprägsamer Werbung publik.
  • 5. Optimieren Sie Ihr Google-Unternehmensprofil.
    Aufgrund der Dominanz von Google ist die aktive Pflege des Unternehmensprofils sehr wichtig für den ersten Eindruck von Ihrem Unternehmen im Internet. Prüfen Sie die Inhalte: Ist alles aktuell? Haben Sie die Möglichkeiten vollständig genutzt? Reagieren Sie auf gute und weniger gute Bewertungen. Schalten Sie Beiträge, laden Sie Logo und aussagekräftige Fotos hoch – vergessen Sie nicht gute Teamfotos!
  • 6. Nutzen Sie die eigene Webseite zum Recruiting.
    Entweder als Unterpunkt auf Ihrer Internetseite oder mit einer Karriereseite als eigener Landingpage: Begeistern Sie Interessierte mit einem zeitgemäßen und ansprechenden Online-Auftritt. Ganz zentral sollten dabei die Präsentation Ihres Teams und der einzelnen Personen sein – mit ansprechenden Texten, professionellen Fotos und Videos.
  • 7. Vergessen Sie klassische Werbung nicht.
    Von der Fahrzeugwerbung über Banner bei Fußballvereinen, Radiowerbung im Lokalfunk, Werbung auf der Brötchentüte beim Bäcker neben der Berufsschule, Flyer im Fitnessstudio – auch diese Köder sollten Sie nutzen.
  • 8. Denken Sie regional und handeln Sie lokal.
    Auszubildende und Mitarbeitende in Handwerksbetrieben sind oft sehr bodenständig, familiär und ortsverbunden. Daher ist es wichtig, in Vereinen und Schulen vor Ort mit Ihrem Betrieb präsent zu sein, sich zu engagieren und Vorreiter für Ihre Branche in der Region zu sein.
  • 9. Nutzen Sie Stellenanzeigen in Online-Jobbörsen.
    Anzeigen in Jobportalen müssen nicht teuer sein, häufig gibt es kostenlose Möglichkeiten oder günstige Angebote. Von den zahlreichen Börsen sind hier vier fürs Handwerk beispielhaft genannt: meinestadt.de, da lokal bzw. regional, indeed.com, hier kann pro Klick abgerechnet werden, join.com ermöglicht über Multi-Posting die Anzeige in mehreren Portalen gleichzeitig und talent.com, die größte Job- und Rekrutierungsplattform weltweit.
  • 10. Machen Sie die Bewerbung so einfach wie möglich.
    Interessierte sollten sich in maximal fünf Minuten bewerben können und das so bequem wie möglich: Über ein Formular auf der Website, über einen QR-Code, der auf die Karriereseite führt, über WhatsApp, Instagram oder Facebook – Telefon und Brief sind bei der jungen Generation nicht mehr angesagt.
  • 11. Halten Sie gute Bewerber von Anfang an fest.
    Ein gutes „Onboarding“ gehört auch im Handwerk dazu: klare Einarbeitungspläne, regelmäßige Rücksprachen und Möglichkeiten zum Austausch, ein verantwortlicher Pate im Betrieb, Einbindung in Freizeitaktivitäten, Maßnahmen zur Teambildung – und das alles so früh wie möglich.
  • 12. Schaffen Sie ein gutes Ende – und immer eine offene Tür.
    Die Gründe für eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind sehr unterschiedlich: von der wohlverdienten Rente über Umzug, persönliche oder gesundheitliche Gründe bis hin zu Unzufriedenheit – wichtig ist nur, dass Sie die Gründe kennen. Auch das „Offboarding“ birgt Chancen, wie man über Sie redet und ob Sie eine Tür offen lassen für Rückkehrer.