Buntes Handwerk: Die neue Initiative hat erstmalig am CSD in Köln ein Zeichen für Solidarität, Toleranz, Geleichberechtigung und Menschenrechte gesetzt.
Michael Gottschalk
Buntes Handwerk: Die neue Initiative hat erstmalig am CSD in Köln ein Zeichen für Solidarität, Toleranz, Geleichberechtigung und Menschenrechte gesetzt.

News vom 08.08.2023Diversität ist die größte Stärke eines Unternehmens

„Buntes Handwerk“ setzt sich ein für offene Türen und Vielfalt. Teilnahme an Demoparade in Köln.

Köln. Die Initiative „Buntes Handwerk“ freut sich kurz nach ihrer Gründung über starke Resonanz aus der Handwerkerschaft. Besonders die Teilnahme an der Demoparade des „ColognePride“ machte dies deutlich. Über 100 Handwerkerinnen und Handwerker aus ganz Deutschland folgten dem Aufruf und der erstmaligen Gelegenheit, sich an Paradetruck und Fußgruppe in Köln zu beteiligen.

Maren Kogge, Malermeisterin und Kirchenmalerin aus dem bayrischen Amerang, initiierte die Initiative für Diversität gemeinsam mit der Kölner Schornsteinfegermeisterin Vanessa Didam. Kogge ist amtierende „Miss Handwerk 2023“ und hielt nach der Demonstration fest: „Der Pride in Köln ermöglicht es uns, die vielfältigen Handwerks-Berufe mit vergleichsweise wenig Aufwand vielen jungen Menschen und auch jungen Familien zu präsentieren.“

Auch Tischlermeisterin Jule Rombey nahm an der Kölner CSD-Parade teil. „Ich habe den CSD als sehr friedliche und angenehme Veranstaltung empfunden. Die Stimmung auf unserem Truck war während der ganzen Parade hervorragend, wir wurden von den Zuschauern als tolle Gemeinschaft wahrgenommen. Mir ist ganz wichtig, dass wir eine Gemeinschaft sind, egal welches Geschlecht, welche Herkunft, und egal, wen wir lieben sagte die Kampagnenbotschafterin und Miss Handwerk 2020. Die 24-Jährige ist auch Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer Aachen, dem Parlament des Handwerks, und engagiert sich somit ehrenamtlich auf politischer Ebene.

Insgesamt waren in diesem Jahr rund 1,4 Millionen Menschen in Köln, um sich den Demozug anzuschauen und um gemeinsam mit den Teilnehmenden zu feiern. „Wir sehen uns hier in guter Gesellschaft: Alle großen Marken und Organisationen nutzen CSD-Paraden, um für sich und ihre Werte zu werben. Von der Feuerwehr bis zu DHL. Warum nicht auch erstmals das Handwerk“, sagte der Kölner Raumausstatter Joscha Eggert, der zum Orgateam der Initiative gehört. Besonders nahbar machten den Handwerks-Truck die Glücksbringer aus dem Schornsteinfegermeister-Handwerk. „Alle wollten die Kolleginnen und Kollegen berühren und unsere kleinen Schornsteinfeger-Figuren ergattern. Einfacher kommt man über Vielfalt und Handwerk nicht ins Gespräch“, wusste Schornsteinfegermeisterin Vanessa Didam zu berichten.

Die Teilnahme aus dem Handwerk sorgte zudem für starken Nachhall und mediale Aufmerksamkeit. So wurde Maren Kogge zum Beispiel von der Deutschen Presseagentur (dpa) in der bundesweiten Berichterstattung zum ColognePride zitiert: „Wir wollen mit Handwerks-Stereotypen aufräumen“, so Kogge dort und führte weiter aus: „Diversität ist die größte Stärke eines Unternehmens – doch leider haben das noch nicht alle Betriebe erkannt.“

In den sozialen Netzwerken wurde die Initiative zudem mit viel Zustimmung bedacht, sagte Kogge: „Viele zeigen sich sehr interessiert. Wir nehmen dies als Ansporn, unsere Initiative auszubauen.“