Handwerkskammer Aachen - Jahresbericht 2024Integration + Inklusion

Das Handwerk verbindet – über Landes- und Sprachbarrieren oder auch Altersgrenzen hinweg. Es ist der Integrationsmotor in der Region und das auch für Menschen mit Handicap. Denn im Handwerk kann jede und jeder seine berufliche Heimat finden.

Geflüchtete schneller in Arbeitsmarkt einbinden

Die Handwerkskammer Aachen engagiert sich aktiv für die Integration von Geflüchteten in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Als Partnerin des „Roundtable Job-Turbo“ und der „Vermittlungsoffensive NRW“ arbeitet sie eng mit den Jobcentern und der Agentur für Arbeit zusammen.

Geflüchtete werden gezielt angesprochen, ihre Kompetenzen festgestellt und ihnen individuell passende Wege in Ausbildung oder Beschäftigung aufgezeigt. Die Maßnahmen greifen dabei auf die Bandbreite an Unterstützungsangeboten zurück, die auf die besonderen Bedarfe dieser Zielgruppe zugeschnitten sind.

Weitere Informationen zu beiden Integrationsmaßnahmen

 

Handwerkskammer Aachen

Schmiede Aachen erhält Integrationspreis NRW

Für seine aktive Flüchtlingsarbeit in der Schmiede Aachen wurde Metallbaumeister Michael Hammers vom Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) und der NRW-Landesregierung mit dem Integrationspreis des Landes ausgezeichnet. Michael Hammers' Azubis kommen aus Australien, Belgien, Deutschland, Eritrea und Mexiko.

In ihrer Laudatio unterstrich NRW-Integrationsministerin Josefine Paul bei der feierlichen Preisverleihung im Aachener Rathaus die Bedeutung des Handwerks für die Integration von Geflüchteten: „Das Handwerk in Nordrhein-Westfalen zeigt, dass betriebliche Integration dazu beiträgt, Fachkräfte zu gewinnen, die Attraktivität von NRW für internationale Fachkräfte zu erhöhen und auch die Potenziale derer zu heben, die als Geflüchtete zu uns gekommen sind. Sie leisten großartige Arbeit. Sie sind Vorbilder und sie schaffen Vorbilder für gesellschaftliche Teilhabe und Integration. Darauf kann unser Land stolz sein.“

Weitere Informationen zum Integrationspreis finden Sie hier

Handwerkskammer Aachen

„Werkzeugkoffer Deutsch“ erleichtert Integration

Sprache und interkulturelles Wissen sind entscheidende Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Um Migrantinnen und Migranten den Einstieg in den Berufsalltag zu erleichtern, hat die Handwerkskammer Aachen das Projekt „Werkzeugkoffer Deutsch“ ins Leben gerufen.

Über einen Zeitraum von 20 Wochen werden in 100 Unterrichtseinheiten nicht nur wichtige Fachbegriffe und Vokabeln für den Arbeitsalltag vermittelt, sondern auch interkulturelle Kompetenzen geschult. Dazu gehören der Umgang mit Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten sowie sprachliche Fähigkeiten zur Planung und Organisation von Arbeitsabläufen.

Das Konzept wurde 2019 als Reaktion auf die große Fluchtbewegung von 2015/16 entwickelt und richtete sich zunächst an junge Migrantinnen und Migranten, die eine Handwerksausbildung beginnen wollten. Mittlerweile liegt der Fokus auf älteren Fach- und Hilfskräften, die bereits Berufserfahrung aus ihren Heimatländern mitbringen und nun in Deutschland arbeiten möchten.

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Handwerkskammer Aachen - Elmar Brandt

Kompetenzen sichtbar machen mit ValiKom

Menschen ohne formalen Berufsabschluss haben es auf dem Arbeitsmarkt oft schwer – vor allem in Zeiten der Arbeitslosigkeit. Denn ohne anerkannten Nachweis ihres Könnens werden sie häufig übersehen oder unterschätzt. Das Projekt „ValiKom“ bietet hier eine Lösung. Auch 2024 unterstützte die Handwerkskammer Aachen Personen ab 25 Jahren, die zwar über einschlägige Berufserfahrung, aber keinen Berufsabschluss verfügen.

Nach einer fundierten Bewertung ihrer Tätigkeiten durch unabhängige Berufsexpertinnen und -experten erhielten die Teilnehmenden ein Zertifikat, das ihre Kompetenzen offiziell dokumentiert und mit einem Berufsabschluss gleichstellt – ganz oder teilweise.

Die Geschichte von Helmut König zeigt, wie wirkungsvoll das Projekt ist
 

Handwerkskammer Aachen - Elmar Brandt

Handwerk kennt kein Handicap

Dass das Handwerk Vielfalt lebt, zeigt das Beispiel von Vanessa Lazzara eindrucksvoll. Die junge Malerin ist stark hörgeschädigt – und hat sich dennoch selbstbewusst für eine Ausbildung im Handwerk entschieden.

Seit über zwei Jahren beweist sie auf Baustellen in der Eifel ihr Können. Wie alle Maler-Azubis besucht sie die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im BGZ Simmerath sowie den Blockunterricht am Berufskolleg Essen (LVR-Förderschule). 

Für ihren Ausbildungsbetrieb stand schnell fest, dass er der jungen, kreativen Frau eine Chance geben wollte. Betreut und unterstützt werden Vanessa Lazzara und ihr Ausbildungsmeister Dennis Nabbefeld dabei von der Inklusionsberatung der Handwerkskammer Aachen.

Hier geht es zum ausführlichen Portrait von Vanessa Lazzara
 

Handwerkskammer Aachen - Elmar Brandt