Handwerkskammer Aachen - Alexander Bank
Kamera und Ton haben eingefangen, was alle Generationen eint: Die Liebe zum Handwerk – gestern, heute und in der Zukunft.

News vom 17.06.2025Die Klappe fürs Handwerk fällt

Film zum Jubiläum holt Generationen vor die Kamera

Schöne Bilder: Das können Schraubzwingen sein, gleichmäßig auf einer Stange aufgehängt. Ein Sägeblatt, das sich durch ein Stück Holz arbeitet. Eine Lackdose, in die ein zweiter Farbton hineinfließt und in kreisenden Bewegungen untergemischt wird, eine lange Reihe schwarzglänzender Neureifen im Stahlregal, jeweils mit dem bunten Datenaufkleber nach vorne ausgerichtet und feiner Staub, der beim Verdichten des Baustellenbodens vom Wind verteilt wird. 

 „Beauty Shots“ nennt die Kamerafrau solche Bilder und geht auf die Suche: In der Kfz-Werkstatt, beim Tischler, auf der Baustelle. Denn die scheinbar banalen Momentaufnahmen sind es, die ein Werk vollenden: Den Film zum 125-jährigen Bestehen der Handwerkskammer Aachen.

Weil das Handwerk von Menschen, ihren Lebensgeschichten, ihrer Erfahrung und ihrem Fachwissen lebt, haben sie das Wort: Jeweils zwei Generationen stehen vor der Kamera, einmal Vater und Sohn, einmal Vater und Tochter, einmal Vater, Mutter, Tochter und Sohn.

Die Kamera läuft, der Ton auch, die Klappe fällt: Produktion „125 Jahre Handwerk, Roll A - Szene 1 - Shot 1 - Take 1“ steht drauf. Und dann reden sie: Es geht um die ersten Schritte ins Handwerk, um Traditionen und Werte, die von einer Generation zur nächsten weitergereicht werden. Und um Familiengeschichten: Von der Tochter, die einen Kfz-Meister aus dem väterlichen Betrieb heiratete und heute Inhaberin des Betriebes ist.  Vom Vater, der das Baugeschäft 1945 gründete und 1962 überraschend verstarb, so dass der Sohn im zarten Alter von 23 Jahren plötzlich Chef wurde, buchstäblich über Nacht und von Sonntag auf Montag. Und dann ist da das Bild, das im Hintergrund des Drehortes an der Wand hängt: Es zeigt den gleichen Raum vor 113 Jahren, der Firmengründer bearbeitet ein Holzstück, das vor ihm auf der Werkbank liegt. Exakt an dieser Stelle steht heute sein Urenkel und begeistert sich vor dem Mikrofon für die Chancen, die die Künstliche Intelligenz dem Handwerk bietet.

So unterschiedlich die Gewerke, Firmengeschichten und Personen sind: Sie alle strahlen Energie und Leidenschaft aus, sie alle sind beste Botschafter für ihre Profession und sie alle glauben an die Zukunft des Handwerks. Und es herrscht Einigkeit über die Werte, die geblieben sind: Die Freude an der Handarbeit, das Glück, das ein vollendetes Werkstück oder ein abgeschlossener Auftrag bedeuten, die Erfüllung, die das Arbeiten im Team bietet. In den Gesprächen wird deutlich, dass das Handwerk einem in diesen Tagen fast schon überstrapazierten Schlagwort neue Bedeutung gibt:  Nachhaltigkeit. Sie geht im Handwerksbetrieb weiter als der Apfel aus der Region auf dem Tisch der Kunden-Sitzecke, der grüne Strom oder das Job-Fahrrad für die Belegschaft.

Das ist die Werkstatt, die sich bemüht, am Auto Einzelteile zu reparieren, statt das Neuteil zu bestellen und einzubauen. Das ist der Fensterbauer, der bei der Renovierung beim Kunden die Fenster austauscht, die sein Großvater einst dort einbaute und der Bauunternehmer, der vor den Häusern steht, die er in seiner Lehre mit hochzog: Handwerk schafft nun mal nachhaltige Werte und ist damit ein Gegenentwurf zur kurzatmigen Konsumwellen.

Zwei Wünsche vereinen alle Menschen vor der Kamera: Der nach mehr gesellschaftlichem Ansehen für die Berufe im Handwerk und der nach mehr jungen Frauen und Männern, die mit Mut, Neugier, Teamgeist und Begeisterung die kommende Generation Handwerk sein möchten.

Max, Alina, Alice und Eduard Brammertz aus Aachen-Kornelimünster, Julia Kloska-Knapp und ihr Vater Karl-Heinz Kloska aus Schleiden, Björn und Hubert Schlun aus Gangelt stehen stellvertretend für generationsübergreifende Betriebe der Handwerkskammer; HWK-Präsident Marco Herwartz ordnet dazu die Bedeutung des Handwerks für die Region und die Gesellschaft ein.

Kamera und Ton haben eingefangen, was alle Generationen eint: Die Liebe zum Handwerk – gestern, heute und in der Zukunft.

Premiere wird der Film bei der HWK-Vollversammlung am 18. Juni in Aachen feiern. Danach ist er auch auf der Homepage der HWK Aachen zu sehen – und in kleinen Ausschnitten bei Facebook, Instagram, TikTok und LinkedIn.

Impressionen Making-of