
News vom 24.06.2025Die ÜLU entlastet das Handwerk
Zusatzausbildung in Bildungszentren sorgt für gleiche Chancen im Handwerk
Wenn der Lehrling die ersten Versuche bei der Wandmalerei unternimmt, ist die Wohnung des Kunden nicht der ideale Ort dazu, der alte Porsche mit dem ausgeblichenen Rot-Ton ist als Spielwiese für Lack-Experimente des Azubis nicht geeignet und die Verarbeitung von Schieferplatten kommt im Dachdecker-Alltag im Flachland selten vor, muss aber gelernt werden: Gut, dass es die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) gibt!
Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung ergänzt die betriebliche Ausbildung und die Theorie an den Berufsschulen genau an diesen Stellen und schafft so gleiche Bedingungen für die Auszubildenden, egal wie groß ihr Lehrbetrieb ist, wieviel Platz spezielle Arbeitstechniken im Betriebsalltag einnehmen oder wieviel Zeit zwischen den Aufträgen bleibt. In der ÜLU werden praktische Fertigkeiten zu den Ausbildungsberufen intensiv vermittelt. Sie entlastet damit das Handwerk vor Ort und ermöglicht eine fundierte Ausbildung für alle jungen Leute – ob sie nun aus dem breit aufgestellten Unternehmen oder dem traditionellen Familienbetrieb kommen.
Die jungen Leute erhalten die ÜLU in den Bildungszentren. Der Umfang ist je nach Gewerk sehr unterschiedlich, er reicht von einer Woche pro Lehrjahr (etwa bei der Friseurausbildung) bis zu über 30 Wochen in drei Jahren in der Stufe Bau.
In der Handwerkskammer Aachen findet die ÜLU an fünf Standorten statt: BGZ Simmerath, BGE Aachen, TraCK Düren und im Bildungszentrum für Friseure und Kosmetiker – und grenzüberschreitend im Eupener Bildungszentrum ZAWM, wo Fleischerinnen und Fleischer ausgebildet werden. www.hwk-aachen.de/uelu
Land, Bund und die Betriebe tragen die förderfähigen Kosten für die ÜLU der Auszubildenden im Handwerk zu je einem Drittel. Der Anteil der ÜLU-Kosten für die Betriebe wird aus dem Ausbildungsbeitrag – und bei den Bauberufen - von den Sozialkassen finanziert.

